Das Ondes Musicales Martenot

Eine Erfindung aus dem Jahr 1928

Ondes Martenot

Die Restauration, eine kreative Herausforderung.

Ondes Martenot

Original werden dem Ondes die 230 Volt aus der Steckdose mittels eines männlichen Multipinsteckers mit 8 Kontaktstiften zugeführt, wobei die oberen beiden Stifte die Netzspannung liefern. Diese lebesgefährliche Konstruktion made in France könnte spielend die Nachfolge der Guillotine antreten, also habe ich als erste Vorsichtsmaßnahme einen Anschlussadapter für den sicheren Restaurationsbetrieb gefertigt.

Ondes Martenot

Die Endverstärkerröhre EL 84, sowie ihr Röhrensockel hatten gemeinsam das Zeitliche gesegnet. Da ich gern möglichst alles original restauriere, kam ein moderner Röhrensockel nicht in Betracht. Kontakt 6 der in dieser Schaltung nicht benötigt wird, diente als Organspender für Kontakt 9.

Ondes Martenot

Anode und Schirmgitter am Referenzoszillator 6UA6 waren vertauscht. (Fremdeingriff) Kondensator 2.000 pF an Schirmgitter und Anode hatte einen Feinschluss und musste ersetzt werden.

Ondes Martenot

Brüchige, abgeschirmte Leitungen, 2 x im Kabelbaum zum Bedienteil, ...

Ondes Martenot

... und 1 x im Bedienteil selbst mussten wegen Funkenüberschlag erneuert werden.

Ondes Martenot

Alle Kontakte mussten mit viel Sorgfalt gereinigt werden (Glasfaserpinsel, Druckluft, Antioxidationsspray)

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Den Trimmkondensator im HF-Generator habe ich geöffnet, gereinigt, Kurzschluss beseitigt und Bingo.

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6 Kondensatoren mit Kapazitätsverlust und 3 mit Feinschluss wurden ersetzt.

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Einen Faserriss des aus Kapazitätsgründen einseitig mit Goldseide bestickten Slide-Belt (Ribbon Controller) konnte ich völlig unsichtbar mit blue wonder fixieren. (bügeln statt nähen) Anschließend machte ich mich an die mechanische Tastenjustierung.

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Nach vollständiger Genesung musste dann alles noch abgeglichen werden. Hi, Lo, Pitch & Scale. Ein akrobatisches Wechselspiel an 5 Drehkos, einem Potentiometer und einem Schalter.
Nun da alles wieder funktioniert, macht es richtig Spaß auf diesem erstaunlich ausdrucksstarken Instrument zu spielen.


Bei meinen Recherchen im Netzt fand ich immer wieder Hinweise auf die Existenz eines Schaltplans. Alle Links auf die bezugnehmende, japanische Webseite versandeten jedoch im www Nirwana. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Kollege Stefan Huebner der zur gleichen Zeit im Paralleluniversum am gleichen Projekt arbeitete. Von Ihm bekam ich den äußerst hilfreichen Schaltplan.